Jedes Jahr die gleiche Chose

Ich bin Pfingstsamstag im Büro und in dem besetzen Haus von Rödelheim (in der Au) findet die große Punkerparty statt. Mir dröhnen die Ohren und es ist eigentlich wie immer ziemlich lustig. Diesmal feiert man 23 Jahre Besetzung. Gibt es in der Bundesrepublik eigentlich ein länger besetzes Haus??
Aufest

Katja (Maria) Werker in der Brotfabrik

Auf Katja Werker wurde ich über das Hifi-Forum durch User haichen aufmerksam. Ich war sofort Feuer und Flamme für ihre Musik und vor allem für ihre Stimme! Nun ergab es sich, dass ich just nachdem ich zwei CDs von ihr bestellt hatte, gesehen habe, dass sie am 1.4. in der Brotfabrik in Frankfurt/Hausen auftreten sollte.

Die Brotfabrik ist wie geschaffen für diese Art von Musik: Der Saal ist relativ klein und strahlt eine geradezu familiäre Atmosphäre aus. Hinzu kam, dass es an diesem Tag Probleme mit der Technik gab: Durch die Beleuchtung gab es Brumm-Einstreuungen in den Instrumenten und Mikrofonen. So entschied sich die Crew dazu, das komplette Konzert bei Kerzenschein stattfinden zu lassen. Schöner hätte man sich es nicht vorstellen können!

Auf der Bühne standen etwa 8 Instrumente, die zu Spekulationen führten: Eine so große Band? Das kann doch nicht sein… Auf der Bühne erschienen dann doch nur drei Personen: Sie, ein Gitarrist und ein Schlagzeuger. Alle drei zeichneten sich jedoch dadurch aus, dass sie kreuz und quer die Instrumente bedienten: So spielte sie häufig auch Bass und auch der Schlagzeuger griff ab und an ebenfalls zum Bass. Ukulele und E-Gitarre gesellten sich ebenso zum Reigen der „Zupfinstrumente“.
Das Konzert begann sehr intim nur mit ihr und ihrer Gitarre. Hier zeigte sich auch gleich die Stärke von Katja Werker: Sie alleine, nur mit Gitarre bewaffnet, gehört zu den besten Sängerinnen und Songwritern, die die Republik hervorgebracht hat. Im Saal machte sich auch entsprechend Gänsehaut breit.

Nun hat sie sich, wie die meisten Künstler es ja eigentlich sollten, seit ihrem Debüt „Contact myself“ stark weiterentwickelt. Folgerichtig dominierten den Abend Songs von ihrem aktuellen Werk „Leave that thing behind“. Diese Lieder haben weniger die Schwermütigkeit des Erstlingswerkes und so sprühte der Abend, trotz ernster Texte, geradezu vor Lebenslust. Dazu trug auch die unkomplizierte Art und Weise der Kombo bei, die immer für einen guten Scherz zu haben war. √úberhaupt kam man sich eher wie bei einem Wohnzimmerkonzert als bei einem „richtigen“ Konzert vor.

Die Begleitung der drei durch eine vierte „Person“ (den Herrn a-DAT) wurde vom Publikum gemischt aufgenommen. Mir erschien das jedoch nur als folgerichtige Ergänzung, die dem ganzen mehr Fülle gab und die Kombo gut ergänzte (wenn auch ab und zu die Einsätze ein wenig zeitversetzt waren – ein kleines Manko, an dem man während der Tour sicherlich noch arbeiten kann).

Gegen Ende gab es noch ein kleines Schmankerl: Sie hat eine kleine CD zusammengestellt, die 6 Lieder enthält, die bisher auf keiner CD zu finden sind und von ihr schon 1999 aufgenommen wurden. Diese gab es, von ihr selbst gebrannt und eingetütet, gegen Ende käuflich zu erwerben. Eines der Lieder hat sie am Schluss auch noch vorgestellt: „Paisteboard tiger“ schwebte durch den Raum, wieder nur von ihr mit Gitarre interpretiert.

Selbst gebrannt: 6 schöne Titel auf einer CD

Die Titel auf dieser CD wird sie wohl auch noch einmal offiziell veröffentlichen. Zur Zeit kann man diese CD jedoch nur auf ihrer Tour erwerben.

Das Konzert von Katja Werker war ein wunderbares Erlebnis, das ich jedem sehr empfehlen kann. Die Tour läuft zur Zeit noch: Am 29.4. ist sie dann im Stahlwerk in Düsseldorf zu bewundern.

http://www.katjawerker.de

Streaming Radio…

Nachdem ich länger nichts mehr zu Musik geschrieben habe, hier nun eine Empfehlung – habe es heute erst entdeckt.

SKY.FM bietet eine Menge an sehr coolen streamenden Sendern an. Einfach mal reinschauen, es lohnt sich bestimmt und es ist für jeden etwas dabei! Am Coolsten ist IMHO Roots Reggae… :-)

Neuerwerb: Aerial von Kate Bush

Jaja, die Kate. Nun hält man seit vielen Jahren endlich wieder eine CD von ihr in der Hand und freut sich wie Bolle, dass diese auch noch als Doppel-CD ausgeführt ist. So kommt diese CD im feinen Schuber daher, mit einem ausführlichen Booklet, das sehr stylish ist und auch die Qualität der Aufnahmen ist fantastisch. Und dann die Musik…

Ich habe sehr lange gebraucht, mich in diese CD einzuhören. Schön finde ich, dass einer meiner Lieblingsbassisten (Eberhard Weber) wieder mit von der Partie ist, und er mich wieder mit den schönen Glissandi seines Basses erfreut. Die Musik ist dieses Mal sehr sehr ruhig geworden. Geradezu meditativ. Kate Bush nutzt dabei ihre „5 Oktaven-Stimme“nicht voll aus, sei es, weil diese nicht gepasst hätte oder sie diesen Stimmumfang nicht mehr hat… Der meditative Ansatz ist eigentlich recht schön und dabei doch eher untypisch für sie (manch einer hat ihr esoterisches Gedudel vorgeworfen). So gefallen mir vor allem die „Ambient-Sounds“, die absolut breit gefächert aus der Anlage sprudeln, dass es die wahre Pracht ist. Mir persönlich gefällt dieses Werk sehr, greade auch wegen des untypischen Ansatzes! Kate Bush beweist einmal mehr, dass sie eine der wandlungsfähigen Künstlerinnen ist.
Kate Bush, Aerial
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Neuerwerb: „Amused to death“ von Roger Waters

Roger Waters, bekannt als Kopf von Pink Floyd, hat nach der Trennung von Pink Floyd einige Soloalben aufgenommen, die nie den Bekanntheitsgrad der Pink Floyd Scheiben erreicht haben. Dennoch wird es beim Hören sofort klar, wer der eigentliche Kopf von Pink Floyd war! Was Roger Waters auf dieser Scheibe, die er 1994 eingespielt hat, an Klangteppichen produziert, erinnert stark an die besten Zeiten von Pink Floyd. So gibt es die typischen, knarzigen Radio-Einspielungen, Ambientgeräusch und vieles mehr. „Amused to death“ steht ganz eindeutig in der Tradition der Konzept-Alben, die man als Einheit, sozusagen als Sinphonie verstehen muss und die nur als Gesamtwerk wirklich Sinn machen.
Die Aufnahme als solche ist dermaßen räumlich, dass man ganz in die Klangwelt eintauchen kann und die Waters-typischen Texte regen zum Nachdenken an. „Amused to death“ ist ein fantastisches Erlebnis!

Cover

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