Joss Stone – The Soul Sessions

Joss Stone – The Soul Sessions wurde von der Kritik hoch gelobt. Zu Recht, wie ein „Selbstversuch“ nun ergeben hat. :-)
Seit gestern besitze ich die LP. Mein Freund Jörn hatte vor einigen Wochen schon sehr begeistert von Joss Stone berichtet. Mir war sie bis dato nur aus dem Radio bekannt, und mir gefiel der 60er/70er Jahre Soul-Stil auch sehr gut. Dank Jörns Begeisterung habe ich mich dazu durchgerungen, die Soul Sessions zu kaufen und ich muss sagen, dass ich sehr begeistert bin! Den Vergleich zwischen Joss und Janis Joplin, der häufig angeführt wird, halte ich jedoch für übertrieben – ein 17jähriges Mädchen kann keine Stimme haben wie jemand, der seit Jahrzehnten den Soul gelebt hat und auf entsprechende Lebenserfahrungen zurückblicken kann. Dennoch ist es erstaunlich, mit welchem „Schmelz“ Joss zur Sache geht: Der Soul kommt dermaßen authentisch rüber, dass es einem die Nackenhaare aufstellt. Zum Glück hat sich die Plattenfirma dazu durchgerungen, hochkarätige Mitmusiker an Joss‘ Seite zu stellen. Die Kombo spielt dermaßen erfrischend, dass es eine wahre Freude ist. Joss ist sicherlich eine der Neuentdeckungen der letzten Jahre.

The Soul Sessions

Was jedoch zu befürchten ist: schaut man z.B. auf Norah Jones, muss man feststellen, dass viele der jungen Talente sehr schnell auf den „schnöden Mammon“ schauen und von der Musikindustrie verheizt werden. Das ist bei Joss jedenfalls auch zu beobachten: Hört man in das Nachfolgealbum rein, stellt man fest, dass der bodenständige Soul der ersten LP zu Beliebigkeit und Austauschbarkeit verkommt. Schade bei einem solchen Talent! Genau wie bei Norah Jones werde ich an der ersten LP meine große Freude haben und die Weiterentwicklung nicht wirklich ernst verfolgen.