Das Ende einer Legende: ein Nachruf auf den Kiosk am Bahnhof

Es gibt Örtlichkeiten in Stadtteilen, die eigentlich jeden stören: man mokiert sich über das Publikum, die Lautstärke und das niedrige Niveau. So war das auch über viele Jahre hinweg beim Kiosk am Rödelheimer Bahnhof: Wie oft hallte das Krakele der betrunkenen Gäste gegen Abend durch die Radilostraße und wie oft kam es mit den örtlichen Jugendlichen mit „Migrationshintergrund“ zu Rangeleien, die auch ab und an das Revier 11 aus der Westerbachstraße auf den Plan riefen.

Mit all dem ist jetzt Schluss! Seit einigen Tagen wird der Kiosk abgerissen und am Bahnhofsvorplatz ist nichts mehr wie sonst, denn eines muss man sagen: So schräg und problematisch diese Ecke oft war, so charmant und eigen war sie in ihrer Ruppigkeit und so seltsam anheimelnd auf ihre ganz spezielle Art: bot sie doch vielen verirrten Seelen eine Heimat. Diese werden nun weiterziehen müssen, vielleicht auf die Insel oder eben ganz woanders hin. Ich weiß nur eins: Der Kiosk wird mir nach knapp 14 Jahren Rödelheim einfach fehlen! Und wer glaubt, dass nun die neue Unterführung und die Renovierung des ganzen Areals kommt, der hat sich ganz bestimmt geschnitten!