Gestern gesehen: Wächter der Nacht

Russisches Kino im Stile Hollywoods? Nun, das könnte ja vielleicht funktionieren, da Russland ja auf eine sehr lange und auch geniale Kinogeschichte zurückschauen kann.
Nach einigen Trailern, die mir eigentlich gefielen, habe ich mir gestern den mit vielen Vorschusslorbeeren ausgestatteten Film „Wächter der Nacht“ angeschaut. Wie immer hätte ich gleich am Anfang skeptisch sein sollen, wenn ein privater Fernsehsender an solchen Produktionen beteiligt ist – das hatte wirklich etwas von „Powered by ProSieben“. Wie auch immer…

Der Bus

Die Storyline ist sehr krude und leider nicht wirklich zu Ende gedacht. Was sehr fulminant anfängt, verliert sich nach der ersten größeren Actionszene (die mit dem sich überschlagenden Bus) immer mehr in Allgemeinplätzen. Ich will nichts von der Handlung verraten, aber wer sich vorgenommen hat, diesen Film anzuschauen, sollte nicht allzuviel erwarten: Ein russicher „Negativ-Neo“ √° la Matrix kämpft hier gegen das Böse, das in Form von Vampiren Probleme bereitet. √úberhaupt erscheint mir die überbordenen Mystik eher fehl am Platz, zumal sie von sehr kurzen und nichtssagenden Dialogen begleitet wird. Die Trickeffekte sind ganz ok, sicherlich ist man da bereits Besseres gewöhnt, aber damit könnte man sich abfinden, wenn denn die Story in Ordnung wäre. So aber quält man sich durch 2 Stunden Kino, das absurder nicht sein könnte. Regisseur Timour Bekmambetov, bekannt durch seine Werbeclips, war sichtlich bemüht, einen Blockbuster zu schaffen, der internationalen Standards gerecht wird. Gelungen ist es ihm meiner Meinung nach nicht.

Der Antiheld